(Rezension) Schau mir in die Augen, Audrey! von Sophie Kinsella

Titel: Schau mir in die Augen, Audrey!
Originaltitel: Finding Audrey
Autorin: Sophie Kinsella
Verlag: cbj Verlag
Seitenanzahl: 384
Reihe: Einzelband
ISBN-10: 3570171485
ISBN-13: 978-3570171486
Meine Wertung: 4/5









Oh Gott. Mum ist verrückt geworden.
Nicht so wie sonst, nicht normal Mum-verrückt. Richtig verrückt.


Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...
Quelle: Amazon


Authentisch, chaotisch, echt und urkomisch sind die ersten Worte, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an Audreys Familie denke. Eine Mutter, für die die Daily Mail wohl der Bibel gleichkommt, ein Vater, der noch in einer Band spielt, ein großer Bruder der nach Diagnose der Mutter angeblich Computerspielsüchtig ist, ein kleiner Bruder, der noch in seiner eigenen kleinen Welt lebt und Audrey, die seit einiger Zeit keinen Fuß mehr vor die Haustür gesetzt hat und nur mit einer schwarzen Sonnenbrille im Gesicht anzutreffen ist. Audrey hat eine Angststörung. Nicht schon ihr ganzes Leben, sondern erst seit einiger Zeit. Nach einem Vorfall in der Schule ist diese Krankheit entstanden und seit diesem Vorfall traut sie sich nicht mehr, in Menschenmengen zu gehen, mit Fremden zu sprechen oder Blickkontakt aufzubauen. So kommt es zu der ein oder anderen lustigen Situation, die auch noch auf Video von Audrey festgehalten wird, was im Buch in Form eines Drehbuchs dargestellt wird, denn Audreys Ärztin hat ihr geraten, einen Film über ihre Familie zu drehen, um langsam wieder am Leben teilzunehmen. Leichter gesagt als getan, wenn plötzlich nicht nur vertraute Personen da sind, sondern auch ein Fremder - Linus, ein Freund von Audreys Bruder Frank - im Haus herumläuft. Doch ganz zu Audreys Erstaunen hält Linus sie nicht gleich für verrückt und Audrey beginnt, sich wieder anderen Menschen zu öffnen. Es ist schön, während des Lesens Audrey Erfolge mitzuverfolgen und auch wenn sie ein paar Rückschläge einstecken muss, lässt sie sich nicht unterkriegen und versucht wirklich gesund zu werden. Audrey kann man einfach nur gern haben. Immer wieder spricht sie den Leser direkt an, so dass man sich wie ein Teil der Geschichte und vor allem wie ein Teil der Familie fühlt. Es gab auch die ein oder andere Situation, die sich fast genauso bei mir Zuhause hätte abspielen können. Dadurch sind mir die Charaktere noch lebendiger erschienen. Nicht selten habe ich mir gedacht, dass meine Mutter auch mal soetwas sagen könnte oder mein Bruder ähnlich wie Frank reagieren würde auch wenn meine Familie im Vergleich zu Audreys wahrscheinlich relativ gewöhnlich und langweilig ist. Trotzdem wirkt alles real und nicht wie eine erfundene Geschichte. Deswegen habe ich das Buch gleich nach dem Lesen meiner Mutter in die Hand gedrückt, die genau wie ich begeistert ist und meinen Bruder, der außer Mangas kaum liest, zu überzeugen versucht, das Buch ebenfalls zu lesen. Daher ist die Bezeichnung Familienroman wahrscheinlich ziemlich treffend. Denn ich denke, dass auch wenn Audreys Familie extrem chaotisch ist und auch mal verrückt aber dadurch umso lustiger dargestellt wird, steckt doch in jeder Familie ein kleiner Teil von Audreys - zumindest kann ich für mich und meine Familie sprechen, wenn ich das behaupte.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch: Das Ende. Eigentlich ist es gut aber viel zu übereilt. Ich hatte das Gefühl als würde die Autorin es plötzlich eilig haben und so schnell wie möglich fertig werden wollen. 10 Seiten mehr hätten der Geschichte auf jeden Fall nicht geschadet. Was mich am meisten gestört hat, war, dass Audrey während der ganzen Geschichte Andeutungen darüber gemacht hat, was dazu geführt hat, dass sie diese Krankheit bekommen hat und somit meine Neugier entfacht hat, dieses Geheimnis am Ende aber gar nicht auflöst sondern den Leser in Unwissenheit lässt. Dabei hätte ich so gerne gewusst, was ihr denn zugestoßen ist. 
Absolut empfehlenswert, Lacher sind garantiert. Audrey ist eine liebenswerte Protagonistin, durch die ich ein Teil der Geschichte werden konnte. Leider muss ich eine Traumtänzerin abziehen, da das Ende meiner Meinung nach zu übereilt und unvollständig war. Trotzdem wird das Buch in meinem Regal einen Platz bei meinen Lieblingsbüchern  erhalten, denn es ist etwas ganz Besonderes. Ich vergebe 4 von 5 Traumtänzerinnen:


Vielen Dank an Lovelybooks und den cbj Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
 

Sophie Kinsella, im Dezember 1969 als Madeleine Wickham in London geboren, verdiente sich ihren Lebensunterhalt zunächst als Finanzjournalistin, bevor sie als Autorin von Frauenromanen Erfolg hatte. Nach mehreren, teilweise noch unter ihrem Geburtsnamen veröffentlichten Romanen gelang es ihr, mit der „Shopaholic“-Reihe um die liebenswerte Chaotin Rebecca Bloomwood ein Millionenpublikum zu begeistern. Kinsellas „Shopaholic“-Reihe umfasst mit „Die Schnäppchenjägerin (2000), „Fast geschenkt“ (2003), „Hochzeit zu verschenken“ (2003), „Vom Umtausch ausgeschlossen“ (2005) sowie „Prada, Pumps und Babypuder“ (2007) und Mini Shopaholic (2010) mittlerweile sechs Bände. Zusätzlich veröffentlichte sie weitere erfolgreiche Romane, etwa „Sag’s nicht weiter, Liebling“ (2004), „Göttin in Gummistiefeln“ (2006) und „Kennen wir uns nicht?“ (2008) 'Charleston Girl' und 'Die Heiratsschwindlerin'. Der Film 'Shopaholic' aus dem Jahr 2009 hatten Romane von Sophie Kinsella als Vorlage und wurde zum internationalen Kinohit. Sophie Kinsella lebt heute mit ihrer Familie in Hertfordshire.
Quelle: Lovelybooks

2 Kommentare:

  1. HuHu liebe Lena :)

    Es glitzert in meinen Augen vor lauter Begeisertung, wenn ich deine schöne Buchwelt betrachte - hast direkt mal eine Leserin mehr die bei dir Schlange steht <3 Audrey hat mir suuuuuuuper gut gefallen, da ich alleine schon die Mischung aus Ernst und genialem Humor übereugend fand *-*

    Fühl dich lieb gedrückt! *Es grüßt und Glitzert*
    Leslie von http://lefabook.blogspot.de/

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    1. Vielen Dank für die lieben Worte, neue Leser sind hier immer willkommen ♥ Ich fand das Buch auch echt toll und Audrey hat mir meinen Urlaub versüßt. :)
      Liebste Grüße
      Lena

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:) :( :? -.- :-/ :-* :-O X( :7 :'( ~X( ♥.♥

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