(Rezension) Blutbraut von Lynn Raven

Titel: Blutbraut
Autorin: Lynn Raven
Seitenanzahl: 736 (Broschiert)
Verlag: cbt Verlag
Erscheinungstermin: 11.11.2013
Reihe?: Einzelband
ISBN: 978-3-570-30887-5
Meine Wertung: 4/5











Die Kondome knisterten in meiner Gesäßtasche.
Magie macht ihn stark, Liebe verletzlich
Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine „Blutbraut", und nur sie kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Dazu aber müsste sie ihm ihr Blut geben und sich auf ewig an den Mann binden, der für sie die Verkörperung alles Bösen scheint. 
Doch dann tritt genau das ein, wovor sie sich fürchtet: Gerade als Lucinda sich erstmals verliebt hat, und zwar in den charmanten Cris, wird sie entführt und auf das Anwesen Joaquíns gebracht. Lucinda ist in eine Falle gelaufen, denn Cris ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut … 
Doch die beiden Brüder sind nicht die einzigen. Auch andere Mitglieder ihres Konsortiums begehren Lucindas Blut. Als Lucinda in die Gewalt eines von ihnen gerät und Joaquín sie unter Einsatz seines Lebens befreit, beginnt Lucinda sich zu fragen, welches die wahren Motive für sein Handeln sind …
Quelle: Amazon


Blutbraut konnte mich vor allem durch die interessante Idee ködern, die die Geschichte so besonders macht. In diesem Buch geht es zwar in gewisser Weise um Vampire, jedoch nicht um die schnulzigen Blutsauger, die wir in Twilight und Co kennen und lieben gelernt haben, sondern um eine ganz andere Sorte, nämlich Hexer, die zu bösartigen Nosferatu werden, wenn sie nicht das Blut ihrer zu ihnen passenden Blutbraut trinken. Lucinda ist eine dieser Blutbräute. Sie will jedoch unter keinen Umständen in die Hände von Joaquin de Alvaro geraten, nachdem sie mit ansehen musste, wie ein anderer Nosferatu ihre Tante auf brutalste Weise umgebracht hat. In ihren Augen sind alle Hexer böse, ganz besonders Joaquin. Außerdem hat sie gerade erst Chris kennengelernt, einen würdigen Kandidaten im Wettbewerb um ihr Herz. Doch als Joaquins Leute sie finden und auf sein Anwesen bringen, stellt sich heraus das es sich bei Chris um Joaquins Bruder handelt. Obwohl die Flucht vom Anwesen das Einzige ist, was Lucinda eigentlich möchte, muss sie feststellen, dass das Anwesen momentan wahrscheinlich der sicherste Ort für sie ist. Denn auch andere Hexer sind hinter ihr her, um Joaquin zu schwächen. Denn er ist einer der mächtigsten Hexer der Hermandad und Lucinda ist die Einzige, die verhindern kann, dass er zum Nosferatu wird.

Der Einstieg in die Geschichte war nicht sehr leicht. Ich musste mich erstmal in das komplexe Thema von Hexern, Vampiren und Blutbräuten einlesen und mich langsam rantasten. Es war nicht sofort klar, wer auf Seiten der Bösen und wer bei den Guten mitspielt, aber ich hatte schnell einige Verdächtige, die ich weiterhin im Auge behalten konnte. Denn es hat nicht lange gedauert, bis klar war, dass im Hintergrund irgendetwas geplant wurde, dass sowohl gegen Lucinda als auch Joaquin gerichtet war. Was genau das war, wurde jedoch bis zum Schluss nicht verraten, was der Handlung noch mehr Spannung verliehen hat.
Lucinda wirkte auf den ersten Blick eher zurückhaltend und still, jedoch hat sie diesem ersten Eindruck schnell Lügen gestraft und gezeigt, dass viel mehr in ihr steckt. Ihr feuriges Temperament und ihre kritische und hinterfragende Art haben mir gefallen, obwohl es mir noch lieber gewesen wäre, wenn sie bei angespannten und ernsten Situationen einen kühlen Kopf bewahrt hätte und nicht so schnell in Panik geraten wäre. Allerdings kann ich ihr das bei ihrer Vorgeschichte nicht vorwerfen, vor allem da ich wahrscheinlich nicht anderes reagieren würde.
Joaqiun fand ich richtig toll. Er hat seine Ecken und Kanten und ist alles andere als perfekt und genau das macht ihn so sympathisch und zugänglich. Er lässt Lucinda ihren Raum und versucht sie nicht zu bedrängen, auch wenn sie seine Geduld nicht immer überstrapazieren sollte, da auch bei ihm irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem er die Beherrschung verliert. Joaquin hat einen stark ausgeprägten Beschützerinsitinkt und ohne zu viel zu verraten kann ich sagen, dass er das, in was er sich langsam verwandelt - nämlich einen Nosferatu - mit allen Fasern seines Seins verabscheut. Die kurzen Kapitel, die aus seiner Sicht geschrieben wurden, habe ich fast am liebsten gelesen, denn er konnte mein Mitgefühl wecken. Die Beziehung zwischen Lucinda und Joaquin baut sich langsam und nachvollziehbar auf, da beide erst Vertrauen zueinander finden müssen. Dieser langsame ,Beschnupperungsprozess' war schön mitzuverfolgen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, am Ende noch ein bisschen mehr zu erfahren und lesen zu können. Das Ende ist nämlich schon sehr kurz und dürftig und lässt viele Fragen offen. Würde ich mit Sicherheit wissen, dass ein zweiter Band geplant wäre, hätte ich an dieser Stelle auch nichts auszusetzen, aber da von keiner Fortsetzung die Rede ist, war mir das Ende zu offen und hat zu viele Dinge unbeantwortet gelassen. Aber ich kann ja immer noch hoffen, dass die Autorin sich noch an einen zweiten Band setzt, da das Buch es auf jeden Fall verdient hat, fortgesetzt zu werden.
Die Handlung war zwar ziemlich lang, trotzdem habe ich von dieser Länge kaum etwas mitbekommen, da ich so an die Seiten gefesselt war, was einerseits an den immer wiederkehrenden Andeutungen lag, die in Form von kleinen Kapiteln aus der Sicht des Antagonsiten geschrieben wurden, die immer wieder eingestreut waren. Dieser noch unbekannten Gegenspielers heckt im Hintergrund irgendeinen Plan aus und bedroht so die Zukunft von Lucinda und Joaquin. Andererseits hat Lynn Raven einen tollen und angenehmen Schreibstil, der leicht und schnell zu lesen ist und mir 736 Seiten wie nichts vorkommen ließ. Ebenfalls begeistert war ich von der spanisch-mexikanischen Kultur, die in der Handlung auch thematisiert wird und mir einige Traditionen näher bringen konnte und so für frischen Wind gesorgt hat.
Blutbraut begeistert mit einer tollen Idee sowie einer ausgezeichneten Umsetzung mit jede Menge Spannung. Abgerundet wird der Lesespaß mit sympathischen Charakteren und einem angenehmen Schreibstil. Leider ist noch keine Fortsetzung im Planung, obwohl das Ende eindeutig einen zweiten Band erfordert. Ich vergebe 4 von 5 Traumtänzerinnen:

Lynn Raven ist das Pseudonym der deutsch-amerikanischen Autorin Alex Morrin. Sie besuchte in Maine die Universität und arbeitete danach bei einer kleinen Zeitung, bevor sie einen Job in Deutschland annahm. Dort arbeitete sie fast 10 Jahre freiberuflich als Journalistin, Übersetzerin und gelegentlich auch als Lektorin. Zurück in den USA fand Raven zur Schriftstellerei. Schon während ihrer Unizeit ist sie an der Phantastik nicht vorbeigekommen. Nach ein paar Job-Aufträgen aus diesem Bereich war die Faszination für die Dark- und Urban-Fantasy komplett geweckt. "Der Kuss des Dämons" wurde 2008 zu ihrem ersten Roman.
Quelle: Lovelybooks

6 Kommentare:

  1. Hallo Lena ;-)
    Eine wirklich sehr schöne und vor allem ansprechende Rezension.
    Hätte ich das Buch nicht schon gelesen, dann ganz sicher nach deinen Zeilen.
    Was die Fortsetzung betrifft, erging es mir bei einem anderen Buch der Autorin so - "Der Kuss des Kjer".
    Ganz liebe Grüße,
    Hibi

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    1. Danke ♥ Das Buch ist mir nun auch schon einige Male über den Weg gelaufen, mal gucken, ob ich es noch lese. :)
      Liebste Grüße,
      Lena

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  2. Huhu Lena,

    Blutbraut habe ich vor Eeeewigkeiten gelesen und fand es auch richtig toll! Dieser erste Satz hat echt was. XD

    Habe dich übrigens getaggt und hoffe, du machst mit:
    http://awkward-dangos.blogspot.de/2016/03/tag-germanys-next-topbook.html

    Liebe Grüße,
    Lena ♥

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    1. Hallo Lena,
      ja der erste Satz ist echt genial :D Danke fürs Taggen, ich mache gerne mit. :)

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  3. Hallo Lena :)

    Eine wirklich schöne Rezension. Ich hatte das Buch auch schon einige Male in der Hand, aber irgendwie habe ich es schlussendlich nie mit nach Hause genommen. Deine Rezi hat mich aber wieder auf das Buch aufmerksam gemacht und falls es mir noch einmal über den Weg läuft, werde ich es jetzt auf jeden Fall mitnehmen. Allein schon wegen des ersten Satzes ;)

    Liebe Grüße,
    Lisa von Prettytigers Bücherregal

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    1. Hallo Lisa,
      haha ja der erste Satz ist echt genial :D Es lohnt sich wirklich, das Buch zu lesen und ich hoffe, es kann dich falls du es irgendwann mal liest, auch überzeugen. :)
      Liebste Grüße,
      Lena

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