(Rezension) Die silberne Königin von Katharina Seck

Titel: Die silberne Königin
Autorin: Katharina Seck
Verlag: Bastei Lübbe Verlag
Seitenanzahl: 368
Erscheinungstermin: 14. Oktober 2016
Reihe?: Einzelband
ISBN: 978-3404208623
Meine Wertung: 4/5











Als Madame Weltfremd die Eingangstür der Chocolaterie Schokoladengold aufschloss, standen die Sterne bereits stechend klar am Nachthimmel.
Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit - über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst.
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Emma ist eine Bewohnerin von Silberglanz, einem kleinen Königreich, welches unter einer tiefen Schneedecke verborgen liegt. Schon seit langer Zeit hält der Winter das Land gefangen und macht das Leben in Silberglanz hart und beschwerlich. Auch Emma kämpft jeden Tag aufs Neue um ihr Leben und hat schon lange ihre Hoffnung auf einen kommenden Sommer aufgegeben. Doch das ändert sich, als sie die Chocolaterie von Madame Weltfremd betritt und dort das Märchen der silbernen Königin zu hören bekommt. Denn tief verborgen in den magischen Zeilen liegt der Schlüssel zur Bekämpfung des ewigen Winters und des grausamen, kalten Königs. Und auch die Wahrheit über Emmas Vergangenheit und Zukunft.

Geschrieben ist die Geschichte aus der Sie-Perspektive von Emma. Dadurch bekommt man einen kleinen Einblick in die Protagonistin, bleibt aber gleichzeitig etwas auf Distanz. Auch wenn es dadurch natürlich schwieriger ist, sich mit Emma zu identifizieren, konnte man trotzdem ein gutes Bild von ihr bekommen. Ich mochte Emma sehr gerne, da sie anders als die anderen Bewohner von Silberglanz aktiv versucht, etwas an ihrer derzeitigen Situation zu verändern. Auch wenn sie sich vor ihrer Aufgabe und der Zukunft fürchtet, lässt sie sich nicht von ihrer Angst lähmen und aufhalten, sondern stellt sich ihr mutig in den Weg.
Auch die anderen Charaktere konnten mich von sich überzeugen. Zum einen wäre da Ophelia, die obwohl sie sich noch nicht lange kennen, zu einer guten Freundin und Vertrauten von Emma wird. Und zum anderen gibt es noch Madame Weltfremd, die zwar bis zum Ende undurchschaubar bleibt, Emma aber auf ihrem Weg unterstützt.
Auch Casper - der kaltherzige König von Silberglanz - war schwer zu durchschauen. Ihm scheint das Schicksal seines Königreichs und dessen Bewohnern gleichgültig zu sein, doch hinter seiner grausamen und kalten Maske blitzt immer wieder etwas Menschliches hervor, dass Emma mehr in ihn sehen lässt als nur den gefühlslosen  König.

Anfangs kam die Geschichte nur schleppend voran und zwischendurch haben sich kleine Längen eingeschlichen, doch sobald ich mich eingelesen hatte, konnte mich die Geschichte richtig packen. Neben der eigentlichen Handlung wird auch das Märchen Stück für Stück erzählt und geschickt mit Emmas Schicksal verknüpft. Dadurch erhält die Geschichte eine fast schon märchenhafte Atmosphäre, die zusätzlich durch den wunderbaren Schreibstil und das Setting unterstützt wird.  Die Geschichte wird mit einer sehr bildhaften und metaphorischen Sprache erzählt, die dem Leser beim Lesen das Gefühl gibt, selbst Teil dieser verschneiten Welt zu sein, den Schnee unter den Füßen knirschen zu hören, eisige Luft auf der Haut zu spüren und Schneeflocken in der Luft tanzen zu sehen. Und trotz der unterschwelligen Bedrohung durch die tödliche Kälte und das ewige Eis wirkt die Landschaft mit ihren Bergen von Schnee und Eis fast magisch und verzaubert. Dadurch passt die Geschichte perfekt in die nun kommende Winterzeit.
Mit einem Fluch der gebrochen werden muss und anderen magischen Elementen in der Handlung bleibt es spannend, geheimnisvoll und märchenhaft. Das Ende gibt wieder Hoffnung, wo solange Zeit nichts als Leere und Angst war und konnte die Geschichte zufriedenstellend abschließen.
Die silberne Königin ist eine zauberhafte Geschichte, die mich vor allem mit ihrem magischen Setting und dem bildhaften Schreibstil fesseln konnte. Auch die facettenreichen Charaktere konnten mich schnell für sich gewinnen. Einige Längen und der etwas schleppende Anfang haben den Lesefluss zwar zwischendurch behindert, trotzdem bleibt es spannend. Ich vergebe 4 von 5 Traumtänzerinnen:


Vielen Dank an Bastei Lübbe und die Lesejury für die Bereitstellung des Leseexemplares.


Katharina Seck wurde 1987 in Rheinland-Pfalz geboren. Sie wuchs in einer mittelalterlichen, von einem Schloss gekrönten Kleinstadt im Westerwald auf und ging auf ein Gymnasium, das in einer fast 800 Jahre alten Zisterzienserabtei untergebracht ist. Die märchenhafte Atmosphäre dieses Ortes fand in der Beschreibung der malerischen Stadt Silberglanz auch Eingang in ihren Fantasy-Roman "Die silberne Königin". Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin arbeitet Katharina Seck in einer Gemeindeverwaltung und ist dort für die Redaktion der Kommunalzeitung zuständig.
Quelle: Bastei Lübbe

2 Kommentare:

  1. Bei mir steht dieses Buch noch aus, Lena. Aber nach deiner ansprechenden Rezension bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte auf mich wirken wird.
    Liebe Grüße, Hibi

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    1. Hallo Hibi,
      dann wünsche ich dir ganz viel beim Lesen! :)
      Liebste Grüße,
      Lena

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:) :( :? -.- :-/ :-* :-O X( :7 :'( ~X( ♥.♥

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