(Rezension) Ich, Eleanor Oliphant von Gail Honeyman


Titel: Ich, Eleanor Oliphant┊Originaltitel: Eleanor Oliphant is Completely Fine┊Autorin: Gail Honeyman ┊Verlag: Bastei LübbeSeitenanzahl: 528┊ Reihe?: Einzelband┊ Erscheinungstermin: 24. April 2017┊ ISBN: 978-3431039788 ┊ Meine Wertung: 4/5┊
Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.
Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.
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Eleanor Oliphant ist anders. Doch es stört sie nicht. Sie hat nichts dagegen, ihre Wochenenden einsam mit einer Flasche Wodka Zuhause zu verbringen oder jeden Abend ihre Pasta zu essen. Bis auf die wöchentlichen Telefonate mit ihrer "Mummy" macht ihr auch der fehlende soziale Kontakt zu ihren Mitmenschen nichts aus. Bis sie sich in den Musiker verliebt. Denn die frische Liebe erweckt in ihr den Wunsch auszubrechen aus dieser Einsamkeit, sich mitten in die Welt zu stürzen. Und dabei findet sie nicht nur Freundschaft, sondern auch den Weg zu sich selbst.

Ich, Eleanor Oliphant handelt von der Einsamkeit und den Weg zurück ins Leben. Ein wichtiges Thema wie ich finde, denn jeder von uns hat sich bestimmt schon einmal einsam und allein gefühlt.
Für Eleanor Oliphant gibt es lange Zeit nichts anderes als Einsamkeit. Trotzdem scheint sie zufrieden zu sein mit ihrem minimalistischen Leben. Nach und nach zeigt sich allerdings immer mehr, wie einsam sie sich eigentlich fühlt und wie sehr ihr der fehlende soziale Kontakt zu schaffen macht. 
Eleanor ist speziell - anders kann man es nicht beschreiben. Ich fand ihre verschrobene und oftmals sehr direkte Art allerdings sehr unterhaltsam und erfrischend. Durch ihren fehlenden Kontakt zu ihren Mitmenschen und der immer gleichen Routine in ihrem Alltag, kennt sie sich nicht aus mit sozialen Gepflogenheiten oder Regeln. Nachdem sie sich entschließt, etwas zu verändern und ihre Routine zu durchbrechen, erlebt sie ständig etwas Neues und lernt dazu. Dabei kommt es immer wieder zu lustigen Situationen, in denen Eleanor es irgendwie schafft, dass ihre Mitmenschen verrückt und seltsam erscheinen, während sie ihr Verhalten für völlig normal hält. Eleanor hat mir nochmal eine komplett neue Sichtweise auf die Dinge geben. Was heißt eigentlichen normal? Will ich überhaupt normal sein und mit dem Strom schwimmen oder hat es auch mal etwas Gutes aus der Menge zu stechen?
Neben den guten Tagen, in denen Eleanor sich immer weiter aus ihrem Schneckenhaus vorwagt, hat sie jedoch auch Rückfälle - Tage in denen sie wieder in ihrer Einsamkeit versinkt.
Denn trotz dieser lustigen Seite ist tief in ihr drin eine Traurigkeit, die sie mit niemanden teilen kann. Im Verlauf der Geschichte merkt man, dass wohl in der Vergangenheit irgendetwas passiert sein muss, dass Eleanors Leben geprägt hat. Was genau, erfährt man nach und nach. Immer wieder wirft die Autorin dem Leser kleine Puzzlesteile zu, die am Ende ein ganzes Bild ergeben.

Trotz kleinerer Längen bietet die Handlung viel mehr, als der Klappentext zuerst vermuten lässt.  
Die Geschichte ist zwar nicht besonders spannend, dafür allerdings sowohl unterhaltsam und lustig als auch berührend und emotional. Trotzdem musste ich mich anfangs ein bisschen durch die Seiten kämpfen, da sich der erste Teil doch etwas gezogen hat und ich meine Zeit brauchte, um mit Eleanor und ihrer speziellen Art warm zu werden. Nicht alles, was sie gemacht hat, konnte ich auch befürworten, trotzdem habe ich schlussendlich verstanden, warum sie ist, wie sie ist und konnte sie doch noch recht schnell ins Herz schließen. Ich denke, dass es einfach wichtig ist, komplett ohne Erwartungen an diese Geschichte heranzugehen und sich vollständig auf die einzulassen, andernfalls macht man sich vorher vielleicht schon ganz andere Vorstellung und wird die Geschichte nicht so zu schätzen wissen, wie sie es verdient hat.


Ich, Eleanor Oliphant handelt von der Einsamkeit, der Freundschaft und dem Weg zu sich selbst. Trotz kleinerer Längen ist die Handlung sowohl unterhaltsam und lustig als auch emotional und berührend. In dieser Geschichte steckt viel mehr, als der Klappentext verrät. Eleanor hat mir eine völlig neue Sichtweise auf das Wort "normal" gegeben und obwohl ich erst mit ihr warm werden musste, habe ich ihre verschrobene und direkte Art doch noch ins Herz geschlossen.
Ich vergebe 4 von 5 Traumtänzerinnen:

Viele Dank an Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Gail Honeyman lebt und arbeitet in Glasgow. Sie bekam bereits mehrere Preise für ihr Schreiben. Ich, Eleanor Oliphant ist ihr erster Roman.
Quelle: Bastei Lübbe

2 Kommentare:

  1. Liebe Lena,
    erstmal: Dein Blog ist wirklich wunderschön! Die ganzen liebevollen Details sind echt toll...
    Ich finde, bei einem Buch muss man nicht unbedingt die ganze Zeit total angespannt dasitzen und darauf warten, was als nächstes passiert.Für mich reicht es meist schon, wenn eine Geschichte, wie du geschrieben hast, unterhaltsam und lustig, aber auch berührend und emotional ist.
    Liebste Grüße,
    Miriam

    http://poesiegeklecker.blogspot.de/

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    1. Hallo Miriam,

      vielen Dank, schön das dir mein Design gefällt. :)
      Ja das sehe ich genauso. Manchmal braucht mein einfach so ein Buch, bei dem man sich entspannen und zurücklehnen kann. :)

      Liebste Grüße
      Lena

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