Rezension: Die Auswahl - Cassia & Ky von Ally Condie


Titel: Die Auswahl - Cassia und Ky
Originaltitel: Matched
Autorin: Ally Condie
Seitenanzahl: 453
Verlag: FISCHER FJB Verlag
Reihe: Cassia und Ky -Reihe
Reiheninfo:
1. Die Auswahl
2. Die Flucht
3. Die Ankunft










Erster Abschnitt:
Jetzt wo ich herausgefunden habe, wie ich fliegen kann, welche Richtung soll ich da nehmen hinaus in die Nacht? Meine Flügel sind weder weiß, noch haben sie Federn; sie sind grün, aus grüner Seide gemacht.





Das System sagt, wen du lieben sollst – was sagt dein Herz? »Ich stehe da und starre auf den Bildschirm und während die Sekunden verrinnen, kann ich nichts anderes tun, als stillzuhalten und zu lächeln. Um mich herum begannen die Leute zu tuscheln. Mein Herz klopft stärker denn je. Der Bildschirm ist und bleibt dunkel. Das kann nur Eines bedeuten ...« Für die 17-jährige Cassia ist heute der wichtigste Tag ihres Leben: Sie erfährt, wen sie mit 21 heiraten wird. Doch das Ergebnis überrascht alle: Xander, Cassias bester Freund, ist als ihr Partner vom System ausgewählt worden. Als jedoch, offenbar wegen eines technischen Defekts, das Bild eines anderen Jungen auf dem feierlich überreichten Microchip auftaucht, wird Cassia misstrauisch. Kann das System wirklich entscheiden, wen sie lieben soll?
(Quelle: amazone.de)


Die Dunkelheit hinter mir ängstigt mich nicht und auch nicht die Sterne vor mir. Ich überlege, dass man vielleicht beim Fliegen zwei Handvoll Erde mitnehmen müsste, damit man nie vergisst, wo man herkommt und wie mühevoll das Gehen manchmal sein kann (S, 452)




Das Cover ist mir sofort aufgefallen. Es ist sehr schlicht gehalten, aber dennoch finde ich es sehr schön. Auf dem Cover ist ein Mädchen in einem grünen Kleid abgebildet, welches in einer Blase gefangen sitzt. Dieses Mädchen soll sehr wahrscheinlich Cassia darstellen und die Blase die Gesellschaft ,in der sie lebt.
Denn die Gesellschaft lässt ihr keine Luft zum atmen. Man kann keine eigenen Entscheidungen treffen. Es wird festgelegt, was du isst, als was du arbeitest und wen du heiratest. Die Menschen zweifeln die Gesellschaft nicht an, denn die Gesellschaft weiß, was gut für die Menschen ist. So auch Cassia. Cassia tut, was von ihr verlangt wird. Sie vertraut der Gesellschaft, stellt ihre Entscheidungen nicht in Frage. Bis der Gesellschaft scheinbar ein Fehler widerfährt. Denn als Cassia sich den Mikrochip mit den Informationen ihres idealen Partners Xander ansehen will, taucht nicht nur Xander's Gesicht auf dem Bildschirm auf, sondern auch Ky's. Ab diesem Moment fängt Cassia zu zweifeln an und sich der Gesellschaft zu widersetzten, indem sie heimlich verbotene Gedichte liest oder aber versucht mehr über Ky herauszufinden. Ich finde, die Autorin hat den Prozess des Begreifens und des allmählichen Widerstandes bei Cassia gut beschrieben. Cassia begreift langsam, dass sie sich nicht alles vorschreiben lassen will, z. B. wen sie zu lieben hat oder was sie zu tun hat, sondern selbst über ihr leben entscheiden will. Cassia ist eine sehr sympathische Charakterin und somit ist es angenehm, die Geschichte aus ihrer Sicht zu erfahren. Mir gefällt  auch sehr gut, wie sie so viel aus einem einzigen Gedicht heraus interpretieren kann und wie sie aus dem wenigen, dass sie besitzt und weiß, dem Leser das Gefühl vermittelt, ein wertvolles Geheimnis mit ihr zu teilen.
Ky ist eine sehr undurchschaubare Person. Er versucht möglichst durchschnittlich zu sein, um ja nicht aufzufallen. Zusammen mit Cassia erfährt man mehr über seine Vergangenheit und lernt ihn mit ihr zusammen besser kennen.

Meiner Meinung nach ging die erste Hälfte der Geschichte sehr schleppend und langsam voran. Ein bisschen mehr Spannung wäre meinerseits erwünscht gewesen. Bei dieser Dystopie handelt es sich um eine Gesellschaft, in der alles nach der Ordnung verläuft, also alles perfekt zu sein scheint.  So handelt Cassia auch am Anfang. Brav und nach den Regeln, denn sie will ja keine Verstöße vergehen. Deswegen habe ich auch nicht damit gerechnet viele Action-Szenen zu lesen, aber in der ersten Hälfte passiert mir einfach zu wenig und dadurch kann es langweilig werden. Erst in der zweiten Hälfte akzeptiert sie die Gesellschaft nicht mehr und fängt an ihre Entscheidungen in Frage zu stellen und sich mit ihr anzulegen. Das Ende wird es aber wieder richtig spannend.

Der Schreibstil von Ally Condie gefällt mir sehr gut und das Buch lässt sich gut lesen.
Die Idee über eine perfekte Gesellschaft hat mich zum Nachdenken gebracht, ob eine Gesellschaft, wie sie auch im Buch beschrieben wird, vielleicht irgendwann wirklich entstehen könnte. Das wäre sehr beängstigend!



Den Anfang fand ich ein bisschen zu langgezogen und handlungsarm, das Ende dagegen hat mir sehr gut gefallen und obwohl es keinen Cliffhanger gab, bin ich schon gespannt, auf den nächsten Teil.
Von mir gibt es 3 von 5 Traumtänzerinnen:
























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