(Rezension) Children of Blood and Bone - Goldener Zorn von Tomi Adeyemi


Titel: Children of Blood and Bone - Goldener Zorn┊Originaltitel: Children of Blood and Bone (Legacy of Orisha)┊Autorin: Tomi Adeyemi ┊Verlag: FISCHER FJB VerlagSeitenanzahl: 624┊ Reihe?: Band 1┊ Erscheinungstermin: 27. Juni 2018┊ISBN: 978-3841440297┊ Meine Wertung: 4/5┊
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Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …
Quelle: Amazon


Um Children of Blood and Bone gab es einen riesigen Hype in den USA und auch mich hat der Klappentext und das wunderschöne Cover sofort angefixt. Ich wollte unbedingt herausfinden, ob es dem ganzen Lob gerecht und vielleicht sogar eines meiner Jahreshighlights wird. Es konnte mich auch durchaus fesseln und begeistern, dennoch habe ich kleinere Kritikpunkte, die ich euch nicht vorenthalten möchte. 

Children of Blood and Bone wird gleich aus mehreren Perspektiven erzählt. Ganz zu Anfang lernt der Leser Zélie kennen, ein junges Mädchen, welches zu den Divinés gehört - einer unterdrückten Gruppe von Menschen, denen die Magie geraubt wurde. Zelie ist eine sehr taffe und impulsive Protagonistin. Ich mochte ihren Mut und ihren Kampfgeist, jedoch handelt sie auch oft zu unbedacht und lässt sich sehr stark von ihren Gefühlen lenken.
Während Zélie das unterdrückte Volk der Divinés repräsentiert, wird die Sicht des Adels von den Geschwistern Amari und Inan dargestellt - Prinz und Prinzessin von Orisha. Und auch wenn sie beide im Palast geboren wurden, könnten sie nicht unterschiedlicher sein.
Amari sieht die Ungerechtigkeit und das Leid in ihrem Königreich und entscheidet sich, nicht mehr tatenlos herumzusitzen, sondern etwas zu unternehmen. Sie flüchtet aus dem Palast und schließt sich Zélie und ihrem Bruder Tzain auf ihrer Reise an, um die Magie zurückzubringen.
Zu Anfang wirkt Amari noch wie eine verwöhnte kleine Prinzessin, die in der echten Welt außerhalb ihres Palastes nicht zurechtkommen würde. Doch mit der Zeit macht sie eine enorme Entwicklung durch, schüttelt ihre Angst ab und wird zu einer richtigen Kämpferin. Obwohl ich am Anfang meine Probleme mit ihr hatte, hat sie sich den Titel meiner Lieblingsprotagonistin in diesem Buch Seite für Seite erkämpft. 
Auf ihrem Weg zur Rettung der Magie stößt die kleine Gruppe jedoch auf zahlreiche Gefahren, denn der König möchte um jeden Preis verhindern, dass die Magie zurückkommt und seine Macht bedroht. Dass Amari sich dabei gegen ihren eigenen Bruder Inan stellen muss, erschwert ihr die Mission zusätzlich.
Inan hat sein ganzes Leben eingebläut bekommen, dass die Magie etwas Schlechtes und Zerstörerisches sei und versucht so im Namen seines Vaters, seine Schwester und ihre Gefährten zu stoppen und die Magie endgültig zu vernichten. Auch er macht während dieser Reise eine Entwicklung durch und erhält einen neuen Blickwinkel auf sein Königreich. Jedoch konnte ich sein Verhalten oft nicht nachvollziehen. Er wirkt sehr naiv, ändert seine Meinung im Sekundentakt und ist insgesamt sehr sprunghaft. Auch wenn ich mir wirklich Mühe gegeben habe, bin ich einfach nicht mit ihm warm geworden.

Der Einstieg in die Geschichte war zu Anfang etwas schwierig, da einige Begrifflichkeiten vorkamen, die mir nicht bekannt waren. Die Lebensweise der Menschen in Orisha lehnt sich stark an die afrikanische Kultur an, so dass ich mich erst in diesem mir unbekanntem Terrain zurechtfinden musste. Doch genau dieses Setting hat die Geschichte für mich auch so besonders gemacht. Ich wollte unbedingt mehr über den Lebensstil der Menschen und die Geschichte von Orisha erfahren - insbesondere der Magie, die hier in verschiedenen Formen auftritt. Ganz vorne im Buch befindet sich dazu auch eine Auflistung der unterschiedlichen Maji-Stämme mit ihrer Magieausprägung und Gottheit. Die Majis sind  Divinés, welche ihre Magie bereits erhalten haben und ausüben können.

Je weiter die Reise voranschreitet, desto mehr Magie kommt ins Spiel. Bei ihrer Reise stoßen die Protagonisten auch immer wieder auf Hindernisse, die es zu überwinden gilt und die durchgehend für Spannung sorgen. Doch auch die Emotionen kommen nicht zu kurz. Sowohl Zélie und Tzain als auch Amari und Inan mussten in ihrer Vergangenheit schon einiges durchmachen, worunter sie immer noch zu leiden haben. Ihre ganz persönlichen Geschichten aber auch die allgemeine Unterdrückung in Orisha konnten mich wirklich berühren und emotional packen. 

Damit hat Tomi Adeyemi genau das erreicht, was sie sich beim Schreiben dieses Buches erhofft hat. Auch wenn die Autorin mit Children of Blood and Bone eine fiktive Geschichte erzählt, wird sehr schnell klar, dass sie wichtige Themen wie Unterdrückung von Minderheiten oder auch Rassismus anspricht und auf die derzeitigen Umstände in Amerika und auch überall sonst in der Welt anspielt, um den Leser zum Nachdenken und bestenfalls Umdenken anzuregen.

Mich konnte sie mit dieser Geschichte trotz kleinerer Kritikpunkte auf jeden Fall fesseln und gut unterhalten und ich bin schon gespannt wie es im zweiten Band weitergeht - besonders nach dem fiesen Cliffhanger.

Children of Blood and Bone ist eine Geschichte voller Magie und Spannung, die mich trotz kleinerer Kritikpunkte fesseln und unterhalten konnte. Die Autorin geht dabei auch unterschwellig auf wichtige Themen wie Unterdrückung oder Rassismus ein und regt zum Nachdenken und bestenfalls auch Umdenken an.
Ich vergebe 4 von 5 Traumtänzerinnen:

Vielen Dank an Lovelybook und Fischer FJB für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares für die zugehörige Leserunde.
Children of Blood and Bone-Reihe:
1. Goldener Zorn
2. ?

Tomi Adeyemi, geboren 1993, ist eine amerikanische Autorin nigerianischer Herkunft. Von ihren Wurzeln hat sie sich zum stärksten Fantasy-Debüt der letzten Jahre inspirieren lassen, das direkt auf Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste einstieg. Nachdem sie ihr Literaturstudium in Harvard erfolgreich abgeschlossen hatte, widmete sie sich der westafrikanischen Mythologie und Kultur. Gerade schreibt sie am zweiten Band der »Children of Blood and Bone«-Trilogie.
Quelle: Fischer FJB

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