(Rezension) Aura - Die Gabe von Clara Bendedict


Titel: Aura - Die Gabe┊Autorin: Clara Benedict ┊Verlag: Thienemann Verlag┊Seitenanzahl: 368┊ Reihe?: Band 1┊ Erscheinungstermin: 12. März 2018┊ ISBN: 978-3522202411┊ Meine Wertung: 2,5/5┊
"Eines Tages lauerten sie Eve auf dem Heimweg auf und zerrten sie hinter sich her bis zur Gartenhütte, die sie als Treffpunkt nutzten.(...)"
Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich, dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat ... Hat sie dem Falschen vertraut?
Quelle: Amazon


Bei Büchern über besondere Gaben. Fähigkeiten oder Ähnlichem ist mein Interesse sofort geweckt und so wollte ich natürlich auch Aura - Die Gabe unbedingt lesen. Hier geht es um Hannah, die während eines Camping-Ausflugs mit ihren Mädels entdeckt, dass sie über besondere Fähigkeiten verfügt, die es ihr ermöglichen Gegenstände und sogar Menschen zu beeinflussen. Als hätte sie damit nicht schon genug Probleme, spielt auch plötzlich ihr Herz verrückt, wann immer sie Jan begegnet. 

Die Grundidee fand ich wirklich gut. Schon in den ersten Seiten bekommt der Leser eine Kostprobe von Hannahs Gabe und möchte - genau wie sie - unbedingt mehr erfahren. Da die Geschichte aus der Sicht von Hannah erzählt wird, bekommt man hier auch direkt einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und findet zusammen mit ihr mehr über ihre Fähigkeiten heraus - doch viel ist dies leider nicht. Sobald Hannah mit ihrer Gabe konfrontiert wird und absolute Gewissheit hat, dass sie sich diese nicht nur einbildet, fängt sie zwar an, die Grenzen ihrer Fähigkeiten austesten - wirklich hinterfragen tut sie diese allerdings nicht. So erfährt auch der Leser sehr wenig über die unmittelbaren Umstände, die mit der Gabe zusammenhängen, erst am Ende gibt es einige Hinweise. Dies war zwar ein wenig enttäuschend, allerdings noch annehmbar, da ja noch weitere Bände folgen und die Autorin so noch genügend Zeit hat, den Leser aufzuklären.

Mit Hannah - der Protagonistin - bin ich leider gar nicht warm geworden. Sie wirkte sehr unreif und naiv und hat sich leicht beeinflussen lassen. Gerade als ich dachte, sie würde doch ein gesundes Maß an Skepsis und Vorsicht zeigen, verliert sie sich im nächsten Moment wieder in übertriebenen Schwärmereien für Jan. 
Und hier liegt auch mein Hauptproblem. Jan verhält sich Hannah gegenüber abweisend und fast schon aggressiv. Stellenweise bedrängt er sie dermaßen, dass sie ihn spätestens dann zum Teufel wünschen sollte. Doch sobald er einmal ein nettes Wort zu ihr sagt und ihr seine Aufmerksamkeit schenkt, liegt sie ihm wieder komplett zu Füßen. Das mag zwar hart klingen, aber ihre Verliebtheit war für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar und hat mich größtenteils nur genervt. 

Das Thema der Gabe wird langsam an den Leser herangeführt, trotzdem bleibt es spannend, da man unbedingt mehr erfahren möchte. Leider kommen lange Zeit keine neuen Informationen, so dass sich der Mittelteil etwas zieht. Zwar baut sich immer wieder Spannung auf, leider wird diese aber meistens wieder von der unglaubwürdigen Liebesgeschichte überschattet, die allen Platz für sich beansprucht. Schade, denn hier wurde viel Potential verschenkt. Trotz der Langatmigkeit bin ich durch den angenehmen und leichten Schreibstil aber dennoch flüssig und schnell durch die Geschichte gekommen. 
Der Schluss dagegen war wieder spannend und unerwartet und endete mit einem fiesen Cliffhanger. Ob ich das Ende gut oder schlecht finde, kann ich allerdings nicht wirklich beurteilen, es hat mich auf jeden Fall überrascht. 


Aura - Die Gabe konnte mich leider nicht überzeugen. Zwar war eine gute Grundidee vorhanden, die Umsetzung ist allerdings eher schwammig. Mit den Protagonisten konnte ich leider nicht warm werden - besonders Hannah ging mir mit ihrer Naivität und Schwärmerei auf die Nerven. Auch die Liebesgeschichte wirkte unglaubwürdig und nahm einen zu großen Teil der Handlung ein. Schade, da die Geschichte durchaus Potential hat, wie mir das Ende nochmal gezeigt hat.
Ich vergebe 2,5 von 5 Traumtänzerinnen:
Aura-Reihe:
1. Die Gabe
Ich bin 1981 geboren und lebe gemeinsam mit meinem Mann, meinen drei Kindern und (mittlerweile) drei Katzen an der deutschen Weinstraße. Wenn ich nicht gerade in Manuskripten vergraben bin, quäle ich mehr oder minder unschuldige Schüler. Meine Fächer Musik und Deutsch unterrichte ich mit Leidenschaft und freue mich, beide Bereiche auch außerhalb der Schule verwirklichen zu können. Meine Hobbys sind bunt gemischt, denn ich kann mich für vieles begeistern. Ich stehe gerne auf der Bühne, kann aber auch Stunden vor dem Rechner oder der PS4 verbringen, um die Legionen der Hölle zu bekämpfen. Ich könnte mich mehrere Tage mit meinen geliebten Büchern zurückziehen, bin aber auch Mitglied der ortsansässigen Schauspielgruppe, gehe Geocachen, mache Pole-Fitness und besuche Festivals.
Quelle: Lovelybooks

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